Ramadan – Ein besonderer Monat für viele unserer Kollegen

2019

In der Servico-Gruppe arbeiten Menschen aus knapp 40 Nationen mit vielen unterschiedlichen Religionen. Darüber sind wir sehr froh, denn ohne sie fehlten uns wichtige Arbeitskräfte und tolle Persönlichkeiten, mit denen wir viel Zeit verbringen.
Viele unserer ausländischen aber auch unserer deutschen Kollegen sind Muslime, die zurzeit den 9. Monat des islamischen Kalenders – den Ramadan – begehen. Obwohl wir alle davon schon gehört haben und im Groben auch wissen, dass es sich um eine Fastenzeit handelt, in der zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang weder gegessen, noch getrunken werden darf, können die meisten darüber hinaus nicht viel über diesen Zeitraum des islamischen Glaubens sagen.
Sevilay Topcu ist Auszubildende zur Kauffrau für Bürokommunikation bei der Servico FM Dinslaken. Sie und ihre Familie gehören zu den praktizierenden Muslimen, die sich in der Zeit vom 6. Mai bis zum 3. Juni 2019 an die Regeln des Ramadan halten. Anschließend findet dann das dreitägige Zuckerfest statt. Es darf wieder alles gegessen werden und während dieser drei Tage ist es Tradition, ältere Verwandte und Bekannte zu besuchen. Es gibt Geschenke und Süßigkeiten.
In einem persönlichen Gespräch erklärt sie die wichtigsten Fakten über den Ramadan:
- Der Ramadan ist ein beweglicher Zeitraum, der sich an den Mondphasen orientiert. Der Beginn wird durch den Neumond (aufgehende Mondsichel) am letzten Tag des Vormonats markiert. Beendet wird der Fastenmonat in der Nacht nach dem nächsten Neumond, in dem sich die Mondsichel wieder zeigt. Da dies von Land zu Land unterschiedlich ist, variieren auch die Zeiten des Ramadan.
- Gefastet wird in der Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
- Kinder fasten bis zur Pubertät nicht. Schwangere, stillende und menstruierende Frauen, Reisende und kranke Menschen sind vom Fasten ausgenommen, holen dies jedoch möglichst nach.
- Chronisch kranke oder alte Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten können, spenden pro Tag einen festgelegen Mindestspendenbetrag (in der Moschee zu erfragen) oder mehr. Von dem Geld soll ein bedürftiger Menschen einen Tag satt werden.
- Während des Fastens wird weder gegessen noch getrunken. Rauchen, Alkohol und Sex ist ebenso untersagt.
- Viel wichtiger ist dem gläubigen Muslim jedoch die innere Reinigung und Einkehr. Besonderes Augenmerk wird auf ethisch-moralisches Verhalten gelegt. Streit soll beigelegt werden, es wird nicht schlecht über andere gesprochen, nicht beleidigt, verleumdet oder gelogen. Durch die Zusammenkunft mit Freunden und Familie zu den nächtlichen Mahlzeiten und Gebeten wird die Zeit zur intensiven Begegnung mit dem eigenen Glauben und zum Bekenntnis zu Allah.
- Die fünf Gebete des Tages sind ein Muss für jeden Moslem. Gläubigen, denen die Möglichkeit des über den gesamten Tag verteilten Betens nicht gegeben ist, können dies aber (wie auch außerhalb des Ramadan) zeitlich zusammenlegen.
Sevilay Topcu sagt, dass es für Sie selbstverständlich ist, sich an die Regeln des Ramadan zu halten. Wer nicht fasten könne, was im westlichen Alltag und häufig vorkomme, tue durch die Spenden sehr viel Gutes. Ihre Familie sammelt das Geld und verteilt es über Kontakte in der Türkei persönlich in den ärmsten Regionen dort, was immer etwas ganz Besonderes sei, wie sie sagt.
Sevilay Topcu ist 21 Jahre alt, ebenso wie ihre Mutter in Deutschland geboren und besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. Trotzdem sind ihre Traditionen und die Religion muslimisch geprägt. Sie sagt, wenn Religionen offen füreinander seien und Toleranz und Respekt auch gegenüber den jeweils Andersgläubigen gelte, bereichere dies überall die kulturelle Vielfalt und das Leben.