Eine Stunde geschenkt! Zeitumstellung Oktober 2017

28
Oktober
2017
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An diesem Wochenende ist es wieder soweit: In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober werden in Deutschland die Uhren um eine Stunde zurück gestellt, womit die Winterzeit (Normalzeit) wieder beginnt.

 

Die Regelung zur Zeitumstellung wurde 1980 beschlossen und seither durchgängig umgesetzt. 1996 vereinheitlichte die Europäische Union die Zeitumstellung nochmals: Generell am letzten Sonntag im März werden die Uhren um eine Stunde vor – auf die sogenannte Sommerzeit – gestellt und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurück, wodurch dann die Normalzeit wieder gilt.

 

Der eingängigste Merksatz dazu: Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel VOR die Tür und im Herbst wieder ZURÜCK.

 

Ursprünglich führte man die Sommerzeit zur Energiekostensenkung in Folge der Ölkrise in den siebziger Jahren ein. Heute weiß man, dass die morgens benötigte zusätzliche Heizenergie die abendliche Stromersparnis wieder wett macht. Trotzdem hält man an der Zeitumstellung fest. Unabhängig von den Energiekosten finden die langen Abende im Sommer bei einem Großteil der Bevölkerung Anklang, während es den meisten egal ist, ob morgens um 4 oder um 5 Uhr die Sonne aufgeht. Da man im Winter ohnehin nicht im Biergarten sitzt und einem eher daran gelegen ist, dass es morgens irgendwann zwischen 8 und 9 Uhr hell wird, scheint aber auch die Winterzeit ihr Gutes zu haben. Empfindliche Menschen leiden jedoch unter einem „Mini-Jetlag“, das im Extremfall erst nach einer Woche verschwunden ist.

 

Auch die osteuropäischen Länder und Russland haben sich der Zeitumstellung angeschlossen, wobei Russland im Frühjahr 2011 zum letzten Mal auf die Sommerzeit umgestellt hat und somit an der permanenten Sommerzeit festhält. Island macht gar nicht mit, wobei böse Zungen behaupten, dass dort die helle Tageszeit ohnehin so kurz sei, dass es auf die Richtung nicht ankomme… Auch in den USA, Kanada und Mexiko wird die Uhr umgestellt, allerdings (mit einigen Ausnahmen) am zweiten Sonntag im März und am ersten Sonntag im November. Eine einheitliche Regelung, vor allem mit den Südamerikanischen Staaten gibt es nicht.

 

Historie

Die in Deutschland einheitliche mitteleuropäische Zeit gibt es erst seit 1893, nachdem neun Jahre zuvor Washington die Einteilung der Welt in 24 Zeitzonen beschlossen hatte. 1916 verordnete das Kaiserreich dann die erste Sommerzeit, die von Ende März bis Ende September 1919 umgesetzt wurde. Die Weimarer Republik führte dann wieder die Normalzeit ein und erst mit Kriegsbeginn 1939 wurde zur besseren Nutzung des Tageslichts die Uhr zum Sommer wieder vor gestellt. Chaotisch wurde es in Deutschland während der Besatzungzeit nach dem zweiten Weltkrieg: Während in den westlichen Zonen die Mitteleuropäische Zeit herrschte, orientierte sich Ostdeutschland an Moskau, was zwei Stunden Zeitunterschied zwischen Ost und West ausmachte. Zwischen Mai 1947 und Juni 1949 gab es dann zusätzlich noch die Hochsommerzeit (eine weitere Stunde vor), was im zerstörten Nachkriegsdeutschland der hohen Abhängigkeit vom Tageslicht geschuldet war. Von 1950 bis 1980 hielt Deutschland sich aus den Zeitumstellungen raus.

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