Ramadan – ein besonderer Monat für viele unserer Kollegen

17
Juni
2016

In der Servico Unternehmensgruppe arbeiten Menschen aus über 40 Nationen. Und darüber sind wir sehr froh, denn ohne sie fehlten uns wichtige Arbeitskräfte und tolle Persönlichkeiten, mit denen wir viel Zeit verbringen.

 

Viele unserer ausländischen Kollegen sind Muslime, die zurzeit den 9. Monat des islamischen Kalenders – den Ramadan – begehen. Obwohl wir alle davon schon gehört haben und im Groben auch wissen, dass es sich um eine Fastenzeit handelt, in der zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang weder gegessen, noch getrunken werden darf, können die meisten darüber hinaus nicht viel über diesen wichtigen Zeitraum des islamischen Glaubens sagen.

 

Nourdin Al Butayebe arbeitet als Serviceleiter bei der Hago Düsseldorf und er gehört zu den praktizierenden Muslimen, die sich seit dem 6. Juni an die Regeln des Ramadan halten. In einem persönlichen Gespräch erklärt er die wichtigsten Fakten über den Ramadan:

 

  • Der Ramadan ist ein beweglicher Zeitraum, der sich an den Mondphasen orientiert. Der Beginn wird durch den Neumond (aufgehende Mondsichel) am letzten Tag des Vormonats markiert. Beendet wird der Fastenmonat in der Nacht nach dem nächsten Neumond, in dem sich die Mondsichel wieder zeigt. Da dies von Land zu Land unterschiedlich ist, variieren auch die Zeiten des Ramadan.
  • Gefastet wird in der Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
  • Kinder fasten bis zur Pubertät nicht. Schwangere, stillende und menstruierende Frauen, Reisende und kranke Menschen sind vom Fasten ausgenommen, holen dies jedoch möglichst nach.
  • Chronisch kranke oder alte Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten können, spenden pro Tag den festgelegen Mindestspendenbetrag (in der Moschee zu erfragen) oder mehr. Das Geld soll es einem bedürftigen Menschen ermöglichen, das Fasten zu brechen. In diesem Jahr liegt der Betrag bei mindestens 7 Euro.
  • Während des Fastens wird weder gegessen noch getrunken. Rauchen, Alkohol und Sex ist ebenso untersagt.
  • Viel wichtiger ist dem gläubigen Muslim jedoch die innere Reinigung und Einkehr. Besonderes Augenmerk wird auf ethisch-moralisches Verhalten gelegt. Streit soll beigelegt werden, es wird nicht schlecht über andere gesprochen, nicht beleidigt, verleumdet oder gelogen. Durch die Zusammenkunft mit Freunden und Familie zu den nächtlichen Mahlzeiten und Gebeten wird die Zeit zur intensiven Begegnung mit dem eigenen Glauben und zum Bekenntnis zu Allah.
  • Die fünf Gebete des Tages sind ein Muss für jeden Moslem. Gläubigen, denen die Möglichkeit des über den gesamten Tag verteilten Betens nicht gegeben ist, können dies aber (wie auch außerhalb des Ramadan) zeitlich zusammenlegen.

 

Nourdin Al Butayebe erklärt, dass es nicht leicht ist, ein praktizierender Moslem zu sein. Der 43-Jährige kam als Kind aus Marokko nach Deutschland. Er ist froh, seine Religion leben zu können, betont aber auch, dass die Grenzen jedes Glaubens dort aufgezeigt werden, wo er die Freiheit des Andersgläubigen beschneidet. Der Islam sei eine offene Religion, in der die Grundsätze und Regeln durchaus mit dem kulturellen Leben in Deutschland in Einklang gebracht werden können.

 

  • Alves - Kommentar vom: 21. Juni 2016 um 15:04 Uhr

    Hallo Kollegen,

    diesen Beitrag finde ich toll. Danke schön.

    Ich habe hier wirklich etwas gelernt.

    Dem Kollegen Al Butayebe toi, toi, toi. Da gehört eine ganze Menge Willensstärke dazu.

    Bis dann

  • Marion Bohnen - Kommentar vom: 4. Juli 2016 um 18:22 Uhr

    Danke Nourdin, wieder etwas dazu gelernt.

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