Neues Zuhause für Jugendliche in der Villa Valentin

2016

Seit April bietet die Villa Valentin in Dinslaken bis zu zehn unbegleiteten Flüchtlingen unter 18 Jahren ein neues Zuhause. Bisher wohnen ein syrischer und sieben afghanische Jugendliche in der Wohngruppe. Mitte Juni werden voraussichtlich auch die letzten beiden Plätze belegt sein.
Mittlerweile gehen alle acht Bewohner der Villa Valentin zur Schule. „Wir sind froh, dass alle so schnell untergekommen sind“, so Simone Meters. Sechs Kinder besuchen gemeinsam die Internationale Förderklasse des Berufskolleg Dinslaken in der Wiesenstraße, während die übrigen beiden zur Realschule Hiesfeld, beziehungsweise zur Friedrich-Althoff-Schule gehen. Nach den Sommerferien werde dann erneut geschaut, wer am besten welche Schule und welche Klasse besuchen könne. Diese erste Phase diene primär dem Spracherwerb und der Eingewöhnung, fügt die Gruppenleiterin hinzu.
Alle aktuellen Themen der Woche bespricht das Team immer montags in einer ausführlichen Sitzung. Anwesend sind auch immer die Mitarbeiter der Nachtschicht, damit es keine Abstimmungs- oder Informationslücken gibt. Auf dem Foto v.l.: Patrick Meinhardt (Erzieher im Anerkennungsjahr), Simone Meters (Gruppenleiterin), Jenni Köhler (stellv. Gruppenleiterin) und Linnea van Meerbeck (Pädagogin)
Eine thematisierte Besonderheit, mit der die Verantwortlichen der Einrichtung zum ersten Mal konfrontiert sind, ist der Fastenmonat Ramadan. Alle Bewohner sind Muslime, für die der Fastenmonat, der dieses Jahr vom 6. Juni bis zum 5. Juli dauert, eine intensive Zeit der Anbetung und Hingabe bedeutet. Das Team der Villa Valentin stellt sich darauf ein und unterstützt die individuellen Wünsche der Jugendlichen soweit es geht. Generell seien laut Simone Meters vor allem die 16- und 17-Jährigen sehr gut organisiert. „Je nach Tagesablauf bereiten die Jugendlichen im Laufe des Tages ihre Mahlzeiten selbst vor oder sie kochen in den späten Abendstunden.“
Allgemeine Informationen zum Fastenmonat Ramadan:
Vom Beginn der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang verzichten die Gläubigen auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Auch Kaugummi kauen zählt für manche Muslime dazu. Der genaue Zeitpunkt des Ramadan orientiert sich am islamischen Mondkalender, wodurch der Zeitraum variiert und je nach Jahr 29 oder 30 Tage dauert. Kinder, Schwangere, ältere sowie kranke Menschen oder Personen, die körperlich nicht in der Verfassung sind, zu fasten, und auch Reisende sind vom Fasten ausgenommen. Am letzten Tag des Ramadan wird das 3-tägige Ramadan-Fest eingeläutet.